Auszug aus dem Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan (FlNPl) (mit Kommentaren)
vom 10.11.2004 (Vorentwurf)

(Die endgültige Fassung des Erläuterungsberichts wurde bis zum heutigen Tage noch nicht einmal den Gemeinderäten ausgehändigt!!)

In "Anführungszeichen" lesen Sie den Originaltext

" Der Flächennutzungsplan hat die Aufgabe, eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung vorzubereiten. Der Zeithorizont beträgt ca. 15 Jahre." - Seite 4 -

" Die Gemeinde Oberhaching ist dem Stadt - Umlandbereich des Verdichtungsraumes München zugeordnet ( LEP A II 1.2) und als Siedlungsschwerpunkt eingestuft. (LEP A III 2.2.2.1.)" - Seite 7 -

" Die Bevölkerung Oberhachings betrug zum Stichtag 31.12.2003 der amtlichen Statistik 12.304 Personen. Derzeit (01.01.2005) sind 13.031 Personen in der Gemeinde gemeldet."

Tabelle: Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungssalden -Seite 14- (erscheint in Kürze)

 

In einem Schreiben unseres Herrn Hoffner vom 15.10.2005 wurde in Auswertung der amtlichen Zahlen folgendes festgestellt:

"... um die Auswirkungen der Forstanger Bebauung zu eliminieren, wurden im Februar nur die Daten ab 31.12.1995 beim Rathaus abgefragt:

Daten gemäß Angaben der Gemeindeverwaltung am 16.09.2005

Stichtag 31.12.1995xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx11.139

Stichtag 31.12.2004xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx13.031

Veränderung xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx+ 1.892

Veränderung pro annoxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx + 210

= + % ab 31.12.1995xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx +1,9%

Aufgrund der neueren und ebenfalls von der Gemeinde gelieferten Daten ergibt sich somit im Durchschnittt der letzten 9 Jahre ein Wachstum aus innerörtlichem Geschehen in Höhe von + 1,9% ."

Diese Daten sind mit der Gemeindeverwaltung abgestimmt!

" Der Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Oberhachings im Zeitraum 1991 bis 2002 mit dem Landkreisdurchschnitt, dem Regionsdurchschnitt (Planungsregion 14 ) und dem bayerischen Durchschnitt zeigt, dass die Gemeinde Oberhaching bevölkerungsmäßig stärker gewachsen ist, als die anderen Gemeinden." -Seite 15-

"Hinsichtlich der jetzt dargestellten Siedlungsflächen ist es von Bedeutung, dass es nicht das Ziel des Gemeinderates ist, diese in den nächsten Jahren zu verwirklichen.Vielmehr sind die Siedlungsflächen als Obergrenze der Entwicklung zu Werten."

Unser Kommentar:

Aus diesen Aussagen folgt, dass es für die zeitliche Abfolge der Besiedlung keine Aussagen gibt. Unser Mitinitiator Pedro van Vught hat dies auf der Pressekonferenz zutreffend als " zu wolkig " bezeichnet. D.h. Bürgermeister und Gemeinderat unterliegen hier keinerlei Bindungen, dass ist inakzeptabel !

Angesichts des Verhaltens des 1. Bürgermeisters und der Mehrheit des Gemeinderates besteht keine Veranlassung anzunehmen, dass sich diese in naher oder fernerer Zukunft an ihren in Sonntagsreden häufig verbreiteten Aussagen über organisches und beschränktes Wachstum messen lassen. Ihr Verhalten lässt vielmehr eine Tendenz zu schneller und massiver Bebauung befürchten. Jedenfalls sind sich CSU, SPD, Wählergemeinschaft (WGO) und Bürgervereinigung (BVO) stets einig, wenn es um schnelles und dichtes Bauen geht.

Die Beteuerungen vom 1. Bürgermeister Stefan Schelle, dass die im FlNPl dargestellten Bauflächen reine Zukunftsoptionen seien, vermögen nicht zu überzeugen.

Bemerkenswert ist auch, dass der Further Hang zwischen Oberanger und Wagnerweg, der über Jahrzehnte hinweg vom Gemeinderat als freizuhaltende Hangsituation bewertet wurde nunmehr mit Hochdruck bebaut werden soll, obwohl diese Flächen nach dem Bürgerbegehren von Bebauung freigehalten werden sollen.

Der Bürgerwille wird also auch hier wieder mal rigoros ignoriert

"........ Das bedeutet, dass auf den Ausgewiesenen Neubauflächen von rund 53 ha Wohnraum für rd. 3.700 - 4.200 Personen geschaffen werden kann..."

möglicher Wohnraum für ..... Personen

im Bestand durch Aufstockung etc.xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx600-900

durch Baulücken etc.xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx600-900

auf neu ausgewiesenen Bauflächenxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx3.700-4.200

Unser Kommentar:

Nach den Vorstellungen im Rathaus ergibt sich demnach aus innerörtlicher Entwicklung ein Wachstum von 1.800 Personen, während aus der Ausweisung von neuen Bauflächen max. 4.200 Neubürger resultieren. Dies ergibt zusammen 6.000 Neubürger. Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass die Prognosen zur innerörtlichen Entwicklung vom Rathaus stark bagatellisiert sind. Aus einer Grobrechnung des Wachstums von ca. 2 % (wie bisher ) über nur 15 Jahre ergibt sich ein Wachstum von 30 %, aus derzeit 13.000 Einwohnern. Dies ergibt 3.900 Neubürger aus der innerörtlichen Entwicklung. Dies bedeutet, dass eine realistische Prognose 3.900 + 4.200 = 8.100 Neubürger ergibt .Damit wäre Oberhaching auf 13.000 + 8.100 = 21.100 Einwohner angewachsen.

Die Initiatoren sind der Auffassung, dass diese Größenordnung sowohl den ländlichen Charakter der Gemeinde zerstört, als auch zum Verkehrsinfarkt führt. Aus diesem Grunde sind die Zuwächse bei Bahnhof West um 50 % und bei den übrigen großen Baugebieten um 30 % zu reduzieren. (Siehe Text des Bürgerbegehrens) Somit stünden noch immer 35 ha Neubauflächen im FlNPl zur Verfügung.

Die Auffassung, ( -Seite 30- ) dass sich die innerörtliche Verdichtung und die Zunahme der Wohnfläche pro Einwohner ausgleichen, wird von den Initiatoren nicht geteilt. Die innerörtliche Verdichtung ist vielmehr weit höher anzusetzen, als die prozentuale Zunahme der Wohnfläche pro Einwohner.

Nach der Gesamtflächenbilanz ( -Seite 38- ) betragen die

Wohnbauflächen (BA) einschließlich den 53 ha neuen Wohnbauflächenxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx261,4 ha die gemischten Bauflächen ( M,MD )xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx36,8 x ha und die gewerblichen Bauflächen (GE)xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx40,4 x ha.

Da 53 ha Wohnbauflächen neu geplant sind, liegt der bebaute Baubestand bei ca. 208 ha. Die geplanten Neubauflächen betragen demnach etwas mehr als 1/4 des vorhandenen Baubestands, was völlig überzogen ist, denn die innerörtliche Verdichtung kommt ja gesondert hinzu.!!