Die besten Fragen am Info-Stand
- Was am Stand so alles diskutiert wird -

Auch wir haben einmal gebaut. Deshalb müssen wir andere auch bauen lassen.

Wenn das ein echtes Argument für 53 ha neues Bauland wäre, könnten wir ja gleich in Oberhaching eine Trabantenstadt hinstellen. Schließlich sind 35 ha neues Bauland, wie vom Bürgerbegehrnen akzeptiert, keineswegs eine Null-Lösung.

Schon Bürgermeister Aidelsburger hat den Bürgern von Oberhaching deutlich eingeprägt: Jede Gemeinde hat das Recht, zu bestimmen, in welche Richtung und in welche Dimension sie sich entwickeln will. Der Bürger hat hier die letzte Souveränität! Deshalb ist es äußerst befremdlich, dass 400 Einsprüche gegen den Flächennutzungsplan und über 1600 Unterschriften für ein Bürgerbegehren im Gemeinderat zu keinem Denkprozess führen.

Der Flächennutzungsplan ist nur eine unverbindliche Option auf die Zukunft.

Das ist nur bedingt richtig; denn der Flächennutzungsplan ist die erste Stufe zur Bebaubarkeit. Mit dem FlNPl. werden erhebliche Erwartungen und Spekulationen ausgelöst. Einer der Gemeinderäte vertrat in der Debatte die Auffassung, die Zukunft beginne möglicherweise schon übermorgen. Wie schnell uns die Zukunft überrollt, sehen wir beim Tempo der Planung für den Familienbesitz des ersten Bürgermeisters und für den Further Hang am Oberanger. Da könnte man geradezu glauben, dass die Zukunft schon vorgestern begonnen hat!

Der derzeit gültige Flächennutzungsplan hat ja die Bauflächen schon erheblich reduziert.

Das ist zwar zutreffend, aber 53 ha neue Bauflächen sind nach Auffassung der Bürger einfach immer noch viel zu viel. 35 ha neues Bauland sind mehr als genug! Reduziert wurde bisher im wesentlichen nur die Hochfläche in Furth und der Hang bei der Further Kapelle. Alles andere ist, mit kleinen Abstrichen, im Großen und Ganzen gleich geblieben (siehe Stichwort "Flächennutzungsplan"!).

Wir müssen viel Baurecht ausweisen, damit spätere Generationen auch noch zum Bauen kommen.

Das ist der dümmste aller Diskussionsbeiträge! Wenn die spärlichen Reserven an Grund und Boden vorzeitig verbaut werden, ist später nichts mehr da. Wenn heute im Gemeinderat keine Mehrheit für eine gemäßigte Entwicklung zu finden ist, wann dann? Die Logik dieser Bürger erinnert ziemlich an die makabre Aussage in dem Film "Wer früher stirbt, ist länger tot!"- ein Film, der vor kurzem beim Kandler in Oberbiberg gedreht wurde.

Am Bahhhof muss dicht gebaut werden.

Das ist prinzipiell richtig; deshalb sind dort Ein- und Zweifamilienhäuser fehl am Platz. Die dichtere Bebauung an der einen Stelle muss aber den Freiraum an der anderen Stelle sichern. So muss die Sichtbeziehung vom Bahnhof Deisenhofen zur Waldkulisse erhalten werden! - Weil aber der Verkehr aus dem dortigen Baugebiet nicht ohne Mißstände abgeführt werden kann, ist eine Reduzierung der Baufläche auf 50 % erforderlich und sinnvoll.

Je mehr Bauland ausgewiesen wird, umso mehr Bauland für Einheimische gibt es.

Das ist ein verhängnisvoller Trugschluss! Die Fa. "Bauland" hat schon vor vielen Jahren erklärt, dass es am Bahnhof Deisenhofen kein Einheimischen-Programm geben wird, weil dieses Filetstück am freien Markt veräußert werden soll. - Im übrigen lehrt die Erfahrung, dass Bauland für Einheimische nur möglich ist, wenn kleine Siedlungseinheiten in kleinen Schritten entwickelt werden. Ab einer gewissen Größe von Gemeinden und Städten gibt es keine Einheimischen.-Regelung mehr (vgl.SZ/Lkr.M. vom 29./30.7.06: "Vor allem kleinere Gemeinden kündigen neue Projekte an. Es scheint eine Faustregel zu sein, dass sich Gemeinden umso engagierter hinter die Wohnraumbeschaffung für Einheimische klemmen, je kleiner sie sind."

In Oberhaching ist der Grund und Boden so teuer, dass ohnehin niemand mehr bauen kann.

Dies ist ein humoristischer Beitrag eines bekannten Oberhachinger Architekten. Er weiss selbstverständlich genau, dass 120 ha Wiesen und Äcker zum Schnäppchenpreis von 70 bis 80 DM schon vor Jahrzehnten an verschiedene Bauträger verkauft wurden.

Wir brauchen keine 53 ha neues Bauland, 35 ha sind mehr als genug!

Dem ist wohl kaum etwas hinzuzufügen!
Oder doch?

Die Mehrheit im Oberhachinger Gemeinderat (mit Ausnahme der Freien Bürger, Bündnis 90/Die Grünen und IGAO) redet von beschränktem und organischem Wachstum und stellt die Weichen für eine galoppierende bauliche Entwicklung.

Was die Mehrheit der Gemeinderäte wirklich vorhat, ergibt sich überdeutlich aus der Hartnäckigkeit, mit der sie jeden Gedanken an Einschränkung der Baumasse und selbst bescheidene Forderungen nach Freiräumen und Grünbeziehungen torpediert.

Wir können uns lebhaft vorstellen, wie Oberhaching aussieht, wenn 53 ha neue Bauflächen eines Tages realisiert sein sollten. So weit darf es nicht kommen. Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen!